World Champion 2003

180.000 Besucher hat diese großartige Veranstaltung nach St. Gallen gelockt. Die großartige Nachricht: der Teilnehmer des Südtiroler Köcheverbandes, der Jungkoch Hannes Pignater aus Karneid, hat die Goldmedaille und den Nationensieg (höchste Punktezahl aller 15 Südtiroler Teilnehmer) bei der 37. Jugend-Berufsweltmeisterschaft errungen.

Der Weltmeister Hannes Pignater mit seinem Trainer Andreas Köhne (vorne links) und SKV-Präsident Reinhard Steger sowie einigen Verbandskollegen beim offiziellen Empfang in Neumarkt.

In der Berufskategorie Koch/Köchin haben insgesamt 20 Nationen teilgenommen. Auch Favoritenländer wie Deutschland (Gold in Seoul), Korea, Schweiz, USA, Finnland und Frankreich, welche in den letzten Jahren führende Nationen waren, waren hervorragend vorbereitet in die Schweiz gefahren. Dass dann ausgerechnet das kleine Land Südtirol mit seinen 450.000 Einwohnern nun Nationen mit mehreren Millionen in die Schranken weist, ist sicherlich bemerkenswert! Landeshauptmann Luis Durnwalder und Tourismuslandesrat Werner Frick waren begeistert und bezeichneten das Ergebnis als „fast unglaublichen Erfolg“.

„Dieses Ergebnis bestätigt einmal mehr“, sagte SKV-Präsident Küchenmeister Reinhard Steger, „dass unser Land ein vorzügliches Aus- und Weiterbildungssystem auch im Kochberuf vorweisen kann“. Darüber hinaus wurde das Genussland Südtirol vom SKV in vorzüglicher Weise auf dem internationalen Parkett präsentiert. Ein Qualitätssiegel für das Genussland Südtirol. Hannes Pignater hat eine überaus große Reife, Fachkompetenz, Wissen und Intelligenz mitgebracht. Mit einer Ruhe und einer großen Selbstsicherheit und inneren Überzeugung ist er sehr gezielt an die Sache herangegangen. Die gewaltigen Anstrengungen haben sich wirklich ausgezahlt.

Dank an Trainer KM Andreas Köhne

Die Südtiroler Medaillengewinner (Hanwerk) mit Weltmeister Hannes Pignater in der Mitte

Als Trainer, Fachexperte, Jurymitglied und SKV-Hauptkoordinator dieses Projektes hat KM Andreas Köhne herausragende Arbeit geleistet. So wurden die gesamten Trainingsabläufe sowie Vorbereitungsarbeiten minutiöse geplant und der Kandidat einem sehr harten und anspruchsvollen Training unterzogen. Hier ist man oft bis an die Grenzen des Machbaren gegangen. Seit insgesamt zwei Jahren hat er gezielt auf diese WM hingearbeitet und in unzähligen Trainingseinheiten Hannes Pignater auf diese WM vorbereitet. Die letzten zweieinhalb Monate vor dem Wettbewerb stand Hannes fünf Tage in der Woche im Trainingseinsatz. Doch nur durch härteste Trainingseinheiten können solche Spitzenleistungen bei einer Weltmeisterschaft auf höchstem Niveau erreicht werden. Unter anderen Stationen wurden hauptsächlich im ****Hotel „Taushof“ in Schenna die Trainingseinheiten absolviert und vom Hotelier Klaus Pföstl persönlich, massiv unterstützt.

Folgende Personen haben die Vorbereitungsarbeiten des Weltmeisters entscheidend unterstützt und gefördert:

Spitzengastronom und Küchenchef Herbert Hintner, Eppan
Gastronomiekritiker Richard Theiner, Algund
Küchenmeister Gerhard Wieser, Dorf Tirol
Konditormeister Hubert Oberhollenzer, Sand in Taufers
Konditormeisterin Caludia Pitscheider, Kaltern
Hotelier Klaus Pföstl, Schenna

Allgemeines:

Insgesamt nahmen 37 Mannschaften/Nationen in St. Gallen teil. Die zahlenstärksten Teams waren heuer die Schweiz mit 45 und Finnland mit jeweils 43 Teilnehmern gefolgt von Frankreich mit 41 Teilnehmern. Die kleinsten Mannschaften sind aus Südafrika mit einem einzigen Kandidaten, Marokko mit drei Kandidaten angereist und die Philippinen waren mit fünf Teilnehmern vertretern.

Interview mit Hannes Pignater

Der Jungkoch Hannes Pignater vertritt Südtirol und Italien im Juni 2003 in St. Gallen an der 37.Berufsweltmeisterschaft der Junioren. Das Ziel ist klar: Ein Platz auf den vordersten Plätzen.

Entspannte Minen am Ende des dritten Wettbewerbstages,
Trainer und Fachexperte Andreas Köhne (links) und Weltmeister Hannes Pignater.

„Der Köchebote“ hat mit dem jungen Kollegen nach der offiziellen Nominierung durch den SKV-Vorstand ein Interview geführt.

Köchebote: Die zwei Wettbewerbserfolge in Bozen (Lehrlingswettbewerb 2001 und Landesmeisterschaft 2002) und Meran (Endausscheidung für die WM in Seoul 2001 im Savoy) , was bedeutet das für dich?
Hannes: Durch diese beiden Wettbewerbe konnte ich schon einige Erfahrungen sammeln. Außerdem konnte ich daraus das nötige Selbstvertrauen schöpfen um bei der WM anzutreten
K: Wer hat dich animiert, an den Wettbewerben teilzunehmen?
Hannes: Auf die Idee bei einen Wettbewerb teilzunehmen bin ich durch einen Brief vom Lehrlingswesen Bozen gekommen. Unterstützt hat mich dabei mein ehemaliger Küchenchef Andreas Oberhofer vom Restaurant „Marklhof“ in Girlan.
K: Die Hauptprobleme beim ersten Wettbewerb in Bozen?
Hannes: Ich wusste nicht auf was ich besonders achten musste, da dies eine ganz neue Erfahrung für mich war. Ich konnte nur hoffen, dass mir alles gut gelingen würde. Außerdem war es ein neues Gefühl vor so vielen Zuschauern zu kochen.
K: Und wie lief die entscheidende Qualifikation anlässlich der Landesmeisterschaft im November 2002 in Bozen?
Hannes: Eine der Aufgaben war ein Viergangmenü zu erstellen und dies in einer vorgegebenen Zeit zu kochen und ein Gericht aus dem Warenkorb zu kreieren. Diese Aufgaben sind mir recht gut gelungen und nach einigen Tagen bekam ich die Bestätigung zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft.
K: Wie bist du mit der Ausschreibung zurecht gekommen?
Hannes: Die Anforderungen für die Landesmeisterschaft waren um einiges höher als bei den Lehrlingswettbewerben. Dazu kam, dass der Wettbewerb zwei Tage lang ging und das Programm umso größer war. Dabei war es sehr hilfreich, dass wir uns bei Fragen oder Problemen immer an Herrn Köhne wenden konnten.
K: Wie sah Dein Wettbewerbstag in Bozen aus?
Hannes: Da ich erst am zweiten Tag dran war, konnte ich mir schon einige Tipps von den anderen Teilnehmern holen., was sich als sehr wertvoll herausstellte. Somit konnte ich etwas ruhiger an den Wettbewerb gehen. Leider gelang es mir nicht, so sauber zu arbeiten wie ich es mir vorstellte und auch die Schokoladengarnitur gelang nicht wie geplant. Diesen Rückstand konnte ich dann am dritten Tag leider nicht mehr aufholen.
K: Hast du noch mit einer Nominierung für die Berufs- WM gerechnet?
Hannes: Eigentlich nicht, da ich ja „nur“ 2. wurde. Ich weiß es jedoch jetzt umso mehr zu schätzen, doch noch dabei sein zu können
K: Was bringt jungen Berufsleuten eine Teilnahme an solchen Wettbewerben?
Hannes: Ich denke, man sollte es auf jeden Fall einmal versuchen, man kann nur davon profitieren. Außerdem macht es Spaß, sich mit anderen zu messen und zu sehen wo man steht. Auch kann man dabei viele Kollegen kennen lernen und Erfahrungen austauschen.
K: Ist deine Nominierung für die WM eine Bestätigung, dass du den richtigen Weg gehst?
Hannes: Auf jeden Fall!!
K: Deine Ziele für St. Gallen und deine Zukunftspläne?
Hannes: Mein Ziel ist ganz klar eine Medaille. Für die Zukunft plane ich vorerst noch nichts. Ich will mich zuerst voll und ganz auf die WM konzentrieren und dann weitersehen
K: Wie sieht Dein Trainings und Vorbereitungsprogramm aus?
Hannes: Ich trainiere regelmäßig mit meinem Trainer Andreas Köhne im „Kaiserhof“ in Meran. Außerdem unterstützt mich mein Küchenchef Markus Baumgartner indem ich meine Gerichte auch im Hotel „Alpenroyal“ in Wolkenstein ausprobieren und kochen kann. Ab April werde ich mich dann mit Herrn Köhne ausschließlich auf die WM vorbereiten. Ich bin sicher, dass wir zusammen ein sehr gutes Ergebnis erreichen werden
K: Danke für das Gespräch.

Der berufliche Werdegang:

Name: Hannes Pignater
Geburtsdatum: 12.09.1982
Alter: 20
Wohnhaft: Karneid bei Bozen
Qualifikation: Koch im 3. Commisjahr
Arbeitsplatz letzte Wintersaison: Fünf-Sterne-Hotel „Alpenroyal“ in Wolkenstein
Trainingsbetrieb: ****Hotel „Taushof“ in Schenna
Teilnahme an Wettbewerben:
Zweitplatzierter beim 2. Wettbewerb für Kochlehrlinge anlässlich der „HOTEL“ im März 2000 in Bozen,
Zweitplatzierter um den Ehrenpreis der ARGE-Alp im Teamkochen auf der FAFGA 2000,
Drittplatzierter bei der italienischen Endausscheidung in Meran zur Teilnahme an der Berufs-WM in Seoul 2000,
Aktive Mitarbeit in der Wettbewerbesmannschaft des SKV in Luzern und beim Weltcup in Luxemburg (Sept. und November 2002),
Besuch eines Trainingscamps in München mit Mitgliedern der deutschen Köchenationalmannschaft (Herbst 2002).
Mehrmonatige Arbeitsaufenthalte in der Schweiz runden das berufliche Gesamtbild ab.
Qualifikationsverfahren für die Berufsweltmeisterschaften:
Italienische Ausscheidung mit der Region Lombardei Ende November 2002 bei der Landesmeisterschaft des Handwerks und der Gastronomie in Bozen mit dem zweiten Platz.
Hobbies und Interessen: Gut Essen gehen, Konzerte besuchen, relaxen
Ziele/Motto für die Berufs-WM: Dabei sein ist nicht alles! Mein Ziel ist eine Medaille.